
Lesung | 24.11.2015
Wolfgang Kaleck ist bekannt als Rechtsvertreter von Edward Snowden, doch seine Geschichte reicht viel tiefer. Als idealistischer junger Anwalt vertrat er zur Nachwendezeit in Deutschland Opfer von Stasi und Neonazis. In Südamerika traf er dann auf Menschen, deren Leben von Folter und Gewalt geprägt war. Hier wurde ihm klar, dass er sich ganz dem Kampf um Menschenrechte widmen wollte - nicht als Einzelner, sondern als einer von vielen, die sich für eine bessere, solidarische Welt einsetzen. Heute ist er ein weltweit agierender politischer Jurist und Aktivist, für den die Frage nach den Menschenrechten immer auch eine Systemfrage ist.
Wolfgang Kaleck kämpft vor Gericht gegen Kriegsverbrecher und Großkonzerne und leitet das von ihm mitbegründete European Center for Constitutional and Human Rights (ECCHR) in Berlin. International hat er sich einen Namen gemacht, als er Strafanzeige gegen den damaligen US-Verteidigungsminister Rumsfeld wegen Kriegsverbrechen und Folter erstattete. 2014 erhielt er den Hermann-Kesten-Preis des PEN-Zentrums.